Mein Jahresrückblick 2020

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Es gab einige gute Tage, aber die meisten waren es nicht. Es war einfach alles zu viel für ein Jahr. Im Großen und Ganzen war es für mich – in meinem Leben – passabel, es gab keine großen Überrsaschungen – weder im Guten noch im Schlechten. Aber die Begleitumstände waren zu viel. Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen kann. Es drohte oft zu kippen. Ich hatte viele schwarze Tage, an denen mir die Hoffnung fehlte, die Selbstzweifel kamen. Dieses Jahr war freudlos, weil sich die Gefühle in mir stapelten und die Freude nicht mehr durchdringen konnte. Ich habe mich so sehr nach Ruhe gesehnt, nach einer Ruhe, die nichts will, die nicht fordert. Einfach nur herrliche Ruhe. Ruhe gab es 2020 nicht.

Nach vielen Jahren mit depressiven Episoden war 2020 nicht mein schlechtestes Jahr. Tröstlich ist das sicher nicht. Ich hatte mich 2019 auf ein Jahr gefreut, in dem ich Leichtigkeit erleben kann, in dem ich mich erholen kann. Erholung und Leichtigkeit gab es nicht.

Ich will nicht jammern, das Leben geht weiter, auch hinter der Belastungsgrenze geht es immer weiter. Bergauf, bergab. Ich mag nicht mehr zwanghaft, an das Gute in meinem Leben denken, was mich trösten soll. Wie lange soll das helfen? Ich bin ernüchtert, ich bin enttäuscht, ich bleibe einfach hier in meinem Haus und schaue, was passiert.

Wie kriegt man in so einem Jahr gedanklich die Kurve? Was hilft mir in so einem Jahr? Lachen. Trotzdem lachen. In diesen Sekunden ist es gut – alles gut. Keine Sorgen, keine Zweifel. Alles für einen kurzen Moment weggelacht. Lachen muss man wollen. Dafür reicht die Kraft. Herzhaft lachen. Alles andere in diesem beschissenem Jahr ist harte Arbeit. Ein Fuß vor den anderen, immer weiter. Wann ist das Leben so anstrengend geworden?

(Nachtrag: Natürlich sind in diesem Jahr auch viele gute Dinge passiert. Zudem haben wir alles, was wir brauchen (materiell), und auch viel zu viel, was wir eigentlich nicht brauchen. Ich will aber nicht versöhnlich sein, ich will (noch) nicht akzeptieren, das es so ist, wie es ist. 2020 geh einfach nur weg!)

Zugenommen oder abgenommen?
Erst zugenommen, dann abgenommen, dann wieder zugenommen.

Haare länger oder kürzer?
Länger.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Weder noch.

Mehr Geld oder weniger?
Mehr.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger.

Der hirnrissigste Plan?
Ein schönes und entspanntes Jahr zu erleben.

Die gefährlichste Unternehmung?
2020

Das leckerste Essen?
Das indische Gemüse-Kepab.

Das beeindruckendste Buch?
Ich habe dieses Jahr wenige Bücher gelesen. Von März bis August fehlte mir die Konzentrationsfähigkeit dafür und ich habe einige Graphic Novels gelesen. Es waren ein paar gute dabei.

Der ergreifendste Film?
Systemsprenger.

Die beste Serie?
The Mandalorian. (Absolut bedeutunglos, aber gute Unterhaltung!)

Die beste CD?
Was Musik betrifft bin ich einfach mega lame. Meine Playlist 2020 sieht von wenigen Ausnahmen abgesehen genauso aus wie 2019, 2018 usw. Damit “neue” Musik mich nicht nervt, muss ich sie mehrfach hören. Dafür brauche ich Ruhe, die in den vergangen Jahren rar war.

Das schönste Konzert?
Deichkind am 29.02.2020 in der Köln Arena, wo ich nicht hätte hingehen sollen. Einen Tag später waren hier alle kulturellen Veranstaltungen “verboten”. Einen Tag vorher war ich mit meinem Sohn bei einem Konzert des The Jakob Manz Projekts. Das waren die einzigen Konzerte und somit auch die schönsten. Ich freue mich so sehr auf Live Musik. Das fehlt mir sehr.

Die meiste Zeit verbracht mit…?
meinen Kindern.

Die schönste Zeit verbracht mit…?
mir allein, ich habe die fünf Minuten (gefühlt) sehr genossen.

Vorherrschendes Gefühl 2020?
Müdigkeit.

2020 zum ersten Mal getan?
Homeschooling.

2020 nach langer Zeit wieder getan?
Lohnarbeit.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Corona
Homeschooling
Müdigkeit

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Weiß ich nicht.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ein Adventskalender für meine Freundin.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Weiß ich nicht.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Weiß ich nicht.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Weiß ich auch nicht.

Besseren Job oder schlechteren?
Weder noch.

Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Ein Buch.

Mehr bewegt oder weniger?
Vielleicht etwas mehr. Die Alltagsbewegung fehlt spürbar. Ich fand spazieren gehen schon immer blöd. So ohne Ziel herumlaufen, ist nicht meins. Mit meinen Kindern spazieren zu gehen, na ja, Spaß ist anders. Ein halbes Jahr waren wir regelmäßig zusammen unterwegs, jetzt bin ich im Spazier-Streik und weiß nicht, ob ich den jemals wieder brechen werde. Spazieren nervt. Sport ist aber gut und wichtig für mein Gleichgewicht.

Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Dieses Jahr hatte ich keine schwerwiegenden Erkrankungen, hatte ich noch nie. Dafür aber Erkältungen, Kreislaufbeschwerden und depressive Phasen im stetigen Wechsel. Mit etwas gutem Willen könnte ich zumindest damit zufrieden sein, dass nicht alles gleichzeitig aufgetreten ist. 2020 ist ein einziger Abfuck!

Davon war für Dich die Schlimmste?
Lagerungsschwindel. Das war schlimm. Ich möchte das nie wieder haben!

Dein Wort des Jahres?
Trotzdem.

Dein Unwort des Jahres?
Querdenker.

Dein Lieblingsblog des Jahres?
Novemberregen
Anke Gröner
Vorspeisenplatte

Dein größter Wunsch fürs kommende Jahr?
Herdenimmunität.

2020 war mit 1 Wort…?
2020


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert