#kinderbuchschätze

In meiner Kindheit hatten Bücher keinen großen Stellenwert. Ich kannte die Mainzelmännchen, wusste aber nicht wer die Heinzelmännchen sind. Die Kinder aus Bullerbü, Pippi Langstrumpf, Karlsson vom Dach, Michel aus Lönneberga kannte ich ebenfalls aus dem Fernsehen (und liebte sie alle), aber wer Astrid Lindgren war, davon hatte ich lange keine Ahnung. Meine Eltern lasen zwar selber Bücher, aber abgesehen von der Weihnachtsgeschichte, die mein Vater am Heiligen Abend bedeutungsschwer aus dem Lukas Evangelium vorlas, wurde nicht vorgelesen. Die Wimmelbücher von Ali Mitgutsch kannte ich aus der Kinderarztpraxis, Zuhause hatte ich überwiegend Bilderbücher, die sich mit Bibelgeschichten befassten.

Eine Ausnahme, an die ich mich besonders gut erinnere, ist das kleine Kinderbuch The Elves and the Shoemaker. Ich habe mir dieses Buch immer und immer wieder angeschaut, die Texte konnte ich nicht lesen, da sie, wie der Titel vermuten lässt, in englischer Sprache waren. (Woher ich das Buch hatte, weiß ich nicht mehr, ich vermute, dass es ein Geschenk der Verwandtschaft aus England oder Süd Afrika war.) Das ist also mein persönlicher und einziger Kinderbuch-Klassiker, den ich selbst als Kind besaß und der leider verloren ging. Ich habe mir das Buch letztes Jahr online bestellt und musste vor Glück tatsächlich weinen, als ich es in Händen hielt. Ein wiederentdeckter Schatz.

Es gibt wahrscheinlich einige Menschen, die meine Begeisterung für Bücher nicht verstehen können, aber ich bin mir sicher, dass viel mehr verstehen, warum ein Buch ein echter Schatz sein kann.

Und so war es mir wichtig meinen Kindern so früh wie möglich vorzulesen. Das brachte auch den Vorteil mit sich, dass ich die Lektüre der Kinderbuch-Klassiker für mich nachholen konnte und mit den Jahren sind es einige geworden. Um bei der englischen Literatur zu bleiben, möchte ich auf Pu der Bär von A. A. Milne und Der Wind in den Weiden von Kenneth Grahame verweisen. Es sind zurecht weltweit zwei geliebte Klassiker der englischen Literatur. Es sind zwei Bücher, die von der Freundschaft handeln, und die ich jedem empfehlen möchte. Pu der Bär, ein Bär mit geringem Verstand (so steht es im Buch), aber mit einem Herzen so groß, dass die ganze Welt hineinpasst. In Der Wind in den Weiden stehen Wasserratte, Maulwurf und Dachs ihrem Freund dem Kröterich zur Seite, egal wie töricht er sich aufführt (und ich kann versichern, dass er das sehr gründlich tut). Es sind zwei Bücher, die von der bedingungslosen Liebe handeln und von dem was Freundschaft, Mitgefühl und Geduld möglich machen können. Es sind Geschichten, die Kinder stärken können, die zeigen, wie ein Miteinander sein kann, wenn man füreinander da ist, wenn da jemand ist, der einfach da ist. Bedingungslos.

Die Aktion #kinderbuchschätze wurde von Dagmar Eckhardt auf instagram ins Leben gerufen. Ich bin über kinderbuchlesen.de darauf aufmerksam geworden.


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